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Mehr als 100 Jahre Obst- und Gartenbauverein
Eine Konstante im Wandel ...

Der Verein in den Kriegsjahren

Im Jahre 1915 wurde die Brotrationierung eingeführt - kurzfristig gefolgt von der Rationierung sämtlicher Lebensmittel, Bekleidung und Brennstoffe.

Mit jedem Jahr des 1. Weltkrieges nahmen Leid und Entbehrung der Bevölkerung zu, und am traurigen Ende hatte Burscheid 142 Kriegsgefallene zu beklagen.

Über viele schwere Jahre hinweg wird die Versorgung mit Lebensmitteln aus dem eigenen Garten zum unentbehrlichen Faktor zur Existenzsicherung.

Ab 1933 werden unter dem Naziregime im Verein Themen wie „Luftschutz“ und „Spenden für das Winterhilfswerk“ behandelt - ab April 1934 müssen alle Obst- und Gartenbauvereine in die Gesellschaft für Gartenkultur eingegliedert werden.

Während des Vorsitzes von Fritz Osenberg (1934-1944) beginnt der Staat, die Vereine und deren Aktivitäten zu überwachen. Die Leitung eines unabhängigen Vereins wird durch die politische Lage immer schwieriger. Dennoch erreicht die Belieferung der Vereinsmitglieder mit den erforderlichen Bedarfsgütern ihren Höhepunkt. Die Mitgliederzahl steigt in schnellem Tempo, was sowohl auf die Notwendigkeit der Selbstversorgung zurück zu führen ist, aber nicht zuletzt auch dem „Bergischen Volksboten“ zu verdanken ist, der Artikel über moderne Obstbaumpflege und Schädlingsbekämpfung verbreitet.

Nach dem unerwarteten Tod von Fritz Osenberg übernimmt am 20.5.1944 Walter Steffens das Amt des Vorsitzenden. Drei Mitbegründer des OGV sind zu diesem Zeitpunkt noch aktive Mitglieder unseres Vereins, nämlich Ernst Kremer aus Kaltenherberg, Otto Liesendahl und Ernst Gerhards aus Rötzinghofen.

Eine Kuriosität am Rande sei hier erwähnt. Es ist einer amtlichen Mitteilung vom 26. 6. 1945 zu entnehmen, dass der Anbau von mehr als 25 Tabakpflanzen für den eigenen Hausbedarf anzumelden ist. In der Zeit vom 1. 6. 45 bis 30. 9. 45 sind von jeder „ablieferungspflichtigen“ Henne 30 Eier abzuliefern (Amtl. Mittlg. Bl. vom 21. 7. 45)